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Frieden für das Heilige Land / Peace for the Holy Land / Paix pour la Terre Sainte

Aktualisiert am / Updated on / Mise à jour le: 28.08.2024

Offener Brief an die Schauspielerin Frau Iris Berben anlässlich des Artikels in der Bild vom 18.11.2023 - "Wo bleibt der Aufschrei in Deutschland?"

Sehr geehrte Frau Berben,

da ich ähnliche Erfahrungen wie Sie gemacht habe, schreibe ich Ihnen heute.

Auch in meiner Schulzeit war alles, was mit dem 2. Weltkrieg und dem Nationalsozialismus zu tun hatte, kein Thema. Und ich bin etwas jünger als Sie; meine Schulzeit war in den 1980er Jahren. Da war es immer noch tabu - übrigens in Österreich

Ein Besuch im KZ Mauthausen (im Rahmen einer Schulveranstaltung) veränderte mein gesamtes Leben. Während alle anderen wieder zur Tagesordnung übergingen, legte sich bei mir ein Schalter um. Nicht nur wegen der brennenden Warum-Frage, sondern auch wegen des "Nie wieder!"

Auch viele meiner damaligen Lehrer waren Alt-Nazis (viele damals kurz vor der Pensionierung). Der Unterricht lief entsprechend streng und militärisch ab.

 Auch ich frage mich heute, wo der große Aufschrei bleibt. Es ist allerdings für mich keine Überraschung, dass die deutsche Bevölkerung (wobei ich nicht verallgemeinern will) sich so verhält. Ich vermisse übrigens auch einen deutlichen Aufschrei der Kirchen, der über Lippenbekenntnisse deutlich hinausgeht.

Es gibt einzelne Engagierte - so wie ich. Diese fallen in der Masse aber kaum auf.

 Aus den Eindrücken des KZ-Besuchs, insbesondere aus dem Moment, als ich an der Todesstiege stand und hinunterblickte, habe ich zahlreiche Konsequenzen für mein persönliches Leben gezogen: 

  • Ich fing an, mich mit dem Judentum zu befassen (was damals sehr stark tabuisiert war).
  • Im Jahr 2015 begann ich ein privates Studium zum Thema Judaistik.
  • Ich habe gegen den Widerstand meiner Angehörigen und meines persönlichen Umfeldes laut Fragen gestellt, die man damals nicht stellen durfte.
  • Ich habe mir den Unmut vieler zugezogen, die meinten, ich solle die "Vergangenheit doch ruhen lassen".
  • Ich habe Verachtung und Ausgrenzung auf mich genommen.
  • Ich habe begonnen, meine eigene Familiengeschichte aufzuarbeiten und mich von den Schatten der NS-Ideologie zu lösen. Das war ein jahrelanger, schmerzhafter Prozess.
  • Ich bin den Fragen nach Schuld und Verantwortung nie ausgewichen.
  • Ich habe ein Buch über meine Erkenntnisse geschrieben
  • Ich habe 2012 in München eine Selbsthilfegruppe gegründet (welche international Aufmerksamkeit erhielt), deren Zweck, die ehrliche Aufarbeitung der Vergangenheit, leider von den Mitgliedern konterkariert wurde, weil sie zu mehr als Nabelschau nicht in der Lage und nicht willens waren. (Vielleicht war das damals auch noch zu früh ...)
  • Seit mehr als 9 Jahren bin ich als katholische Publizistin u. a. im christlich-jüdischen Dialog tätig. Von seiten der Kirche oder anderen Institutionen erhalte ich dazu keinerlei Unterstützung.
  • Seit den Ereignissen vom 7. Oktober werde ich verstärkt angefeindet, sogar als "Verräterin" bezeichnet, weil ich mich pro-israelisch positioniert habe.

ICH WERDE WEITER ARBEITEN UND WEITER KÄMPFEN, auch wenn es ein sehr mühsamer Kampf ist, der mich bisher viel Zeit, Kraft und auch teilweise meine Gesundheit gekostet hat.

 

PEACE FOR THE HOLY LAND IS PEACE FOR THE WORLD!

 

Warum kämpfe ich diesen Kampf?

Weil ich ein gläubiger Mensch bin und erkannt habe, dass das, was wir derzeit erleben, ein Hochschwappen des Bösen ist. Ich beobachte seit Jahren die politischen Entwicklungen weltweit. Schon als Kind habe ich mich für Politik interessiert. Schon früh erkannte ich, wie Politik und Religion miteinander verwoben sind, wie religiöse und auch politische Ideologien (die letztlich alle atheistisch sind) enormen Schaden anrichten können.

Viele Menschen, insbesondere Intellektuelle, suchen nach komplexen Antworten. Die Antwort ist aber ganz simpel: Es geht um den Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und Satan. 

Es gibt unter den Christen und auch unter Juden Menschen, die eher säkular oder sogar atheistisch eingestellt sind. Leute, die sich schwertun, an einen personalen Gott zu glauben.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen: Es gibt einen Gott und Er ist eine Person. Es ist Ihm nicht egal, was wir hier auf Erden tun.

Nicht ohne Grund haben wir von Ihm die 10 Gebote als Richtschnur für unsere Lebensgestaltung erhalten.

Gottlose Ideologien sind Ideen, die ein verführerisches Potenzial in sich tragen. Sie verschleiern die Realität, sie stacheln zu Hass und Hetze auf, sie bekämpfen das Gute. Ihr Kennzeichen ist ein stark destruktives Element, welches bis zur Selbstzerstörung reicht.

Satan und seine geistigen Kinder bekämpfen nicht nur das Gute, sie bekämpfen sich letztlich auch gegenseitig, bis alles in die totale Vernichtung mündet.

Für manche der Anhänger solcher Ideologien ist die Errichtung eines weltweiten "Kalifats" ein erstrebenswertes Ziel. Stellen wir uns einmal vor, was dann passieren würde, wenn es ihnen gelänge, dieses Ziel umzusetzen: Würde dann alles Friede-Freude-Eierkuchen sein?

Nein. Denn das Böse erträgt die Ruhe und den Frieden nicht. Satan ist der große Unruhestifter, der Diabolos, der alles in Unordnung bringen will. Die Ordnung stammt aus Gott, denn in der Schöpfung sehen wir die göttliche Ordnung.

 

Frieden ist nur mit Gottes Hilfe möglich!

 

Das Böse gebiert immer wieder Böses. Man kann es nur auf zwei Ebenen bekämpfen: auf der irdischen und auf der spirituellen.

Die irdischen Möglichkeiten enthalten ein breites Repertoire an Instrumenten, welche auch im aktuellen Konflikt im Heiligen Land zum Einsatz kommen.

Es darf aber nie der spirituelle Aspekt außer Acht gelassen werden. Das Böse ist eine geistige Macht, genauso, wie auch Gott ein Geistwesen ist. Wir können und müssen daher ebenso auf der geistigen Ebene aktiv werden. Dies geschieht durch das Gebet. 

Da ich selbst täglich mit Gott zu tun habe, kann ich bestätigen, dass Er sehr wohl zuhört und unsere Gebete erhört. Es muss jedoch ein aufrichtiges, kraftvolles und beharrliches Beten sein.

Neben dem Gebet gibt es einen weiteren Bereich, den ich an dieser Stelle erwähnen möchte: Den längst überfälligen Schulterschluss zwischen Juden und Christen. Das ist im Alltag nicht einfach, denn auch da gibt es Vorbehalte, und auch unter Christen ist Antisemitismus durchaus - immer noch - verbreitet.

Wir müssen aber, wenn wir es mit klarem Blick betrachten, erkennen, dass wir zu demselben Gott beten. Der Kampf des Bösen richtet sich gegen Juden und Christen gleichermaßen. Diese unangenehme Tatsache blenden derzeit viele noch aus, weil sie es nicht wahrhaben wollen. Es wird aber der Tag kommen - und er steht schon vor der Tür -, wo nicht nur Synagogen, sondern auch Kirchen brennen werden! Wir stehen am Anfang eines Weltenbrandes, der in seinem Ausmaß die Kriege des 20. Jahrhunderts in den Schatten stellen wird.

Aus meiner Sicht gibt es daher nur den einen Weg: Dass wir uns in der gegenseitigen Nächstenliebe solidarisch zusammenschließen und uns gegenseitig stärken. Warten wir nicht auf den Aufschrei in Deutschland, der vielleicht nie kommen wird (oder erst dann, wenn es längst zu spät ist)!

Fangen wir jetzt damit an, aufeinander zuzugehen und uns die Hand zu reichen! Wenn jeder nur versucht, seine eigene Haut zu retten, wird das weniger effektiv sein als wenn wir einen starken Schulterschluss umsetzen.

Satan wird nur zurückweichen, wenn er sieht, dass wir uns gegenseitig stärken, aufrichten und ermutigen. Dass wir einmütig zusammenstehen und uns nicht entzweien lassen. 

Es geht also im Kern um den Sieg der Liebe. Das ist ein schwieriger und anstrengender Weg, aber er lohnt sich!

Dieser Weg ist übrigens alternativlos. Wenn wir das nicht schaffen, wird uns ein globales Inferno blühen, wobei sich die - nach außen hin recht unterschiedlichen Mächte des Bösen - in einem vereinten Krieg zusammenschließen werden. Schon jetzt kann man beobachten, wie sich Kräfte miteinander verbinden, deren Interessen vermeintlich völlig unterschiedlich sind. Diesen Kräften geht es um Macht, Gewalt, Vernichtung, Zerstörung und Herrschaft. - Demokratien haben in deren Gedankenwelt übrigens keinen Platz. 

Viele wollen das alles nicht wahrhaben, verdrängen die Bilder, die über die Medien in unsere Wohnzimmer strömen. Die Welt ist in Aufruhr, und die Lage ist brandgefährlich. Wegschauen ist daher keine Lösung, sondern verantwortungslos und letztlich auch selbstzerstörerisch.

 Mit besten Grüßen 
 

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